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Viele Gäste, deutsch und russischsprachig hatten den Weg zum Platz der OdF gefunden. MdL Henning Foerster sprach zu den Gästen und erinnerte daran, dass die Völker der früheren Sowjetunion das größte Opfer im 2. Weltkrieg gebracht hätten. 14 Millionen Zivilisten und 13 Millionen Soldaten verloren Ihr Leben. Menschen, die dem System kritisch gegenüber standen, ob Christen, Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter oder ein Teil der Verschwörer des 20. Juli 1944 wurden noch in den letzten Wochen und Monaten vor Kriegsende umgebracht. Und spätesten ab Ende1944 machten mit der Rückkehr des Krieges auf deutschen Boden auch viele Deutsche die bittere Erfahrung von Tod, Flucht und Vertreibung. Die Worte von Richard von Weizsäcker, vorgetragen vor 30 Jahren sind daher immer noch gültig: „Der 8. Mai ist für uns vor allem ein Tag der Erinnerung an das, was Menschen erleiden mussten. Er ist zugleich ein Tag des Nachdenkens über den Gang unserer Geschichte. Je ehrlicher wir ihn begehen, desto freier sind wir, uns seinen Folgen verantwortlich zu stellen.“ Die Toten mahnen uns, auch heute 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges. Aktuell haben wir es wieder mit einem bedrohlichen Verfall antifaschistischer Einsichten und demokratisch-toleranter Ansätze zu tun, die sich in den Nachkriegsjahren in Ost und West mühsam durchgesetzt haben. Deshalb braucht es zur Umsetzung der Forderung nach einem „Nie wieder“ jeden Tag aufs Neue unser Herz und unseren Verstand.
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