Am Girls’Day öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen, aber auch der Landtag und die Bürgerbüros der Abgeordneten ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse. Die Mädchen haben die Möglichkeit Ausbildungsberufe, Studiengänge und Tätigkeiten kennen zu lernen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. Auch Henning Foerster und Helmut Holter haben Schülerinnen empfangen, aus ihrem Alltag als Politiker erzählt und die Nachfragen der Mädchen beantwortet.
Von zustimmendem Nicken bis zur geballten Faust in der Tasche, so könnte man die Reaktionen auf die Diskussionen beim Bürgerforum in der Weststadt beschreiben. Zustimmung dazu, dass sich Schwerin in den letzten Jahren trotz vieler Probleme positiv entwickelt hat. Wut dagegen über die Vorschläge des beratenden Beauftragten, die einen tiefen Griff in die Taschen der Bürgerinnen und Bürger bei gleichzeitiger Leistungskürzung bedeuten würden. Und die Erwartung an die LINKE – die wahren Ursachen für die finanzielle Schieflage zu benennen und dafür zu sorgen, dass möglichst wenig von dieser Giftliste Realität wird.
Gemütliche Kaffeestimmung kam nur selten auf, als Henning Foerster, Spitzenkandidat der LINKEN mit den Seniorinnen und Senioren vom BRH diskutierte. „Lassen Sie sich nicht einreden, dass es in Schwerin in den letzten fünf Jahren unter Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und einer starken Linksfraktion schlechter geworden ist, ermutigte der Linkspolitiker seine Gesprächspartner. Und er hatte zahlreiche Belege, wie den Mindestlohn, die Schulsanierungen, die städtebauliche Entwicklung, die Nestle Ansiedlung, die neue Schwimm- und Laufhalle, die 24 Stunden Kitas, das Klimaschutzkonzept, die Bürgerstiftung, die Wohnumfeldverbesserung am Berliner Platz oder die neue Bibliothek im Gepäck. Viele positive Entwicklungen seien jedoch durch die Vorschläge des beratenden Beauftragten gefährdet. „Steuer- und Gebührenerhöhungen, Schließung von Musikschulen und Zweigbibliotheken, Verkleinerung des Zoos, Verteuerung der Fahrpreise, all das sind einschneidende Eingriffe zu Lasten der Lebensqualität in unserer Stadt“, sagte Foerster. Und er nahm einen klaren Auftrag mit, „machen Sie sich stark – damit dieser Katalog der Grausamkeiten wenn schon nicht verhindert, dann doch wenigstens abgemildert werden kann.“
Zu einem Arbeitsgespräch trafen sich am Dienstag in Waren die Abgeordneten der Linksfraktion im Landtag mit den Geschäftsführern des ÜAZ Waren Andreas Jadatz und der Agentur für Arbeit Neubrandenburg Hans Martin Rump. Im Mittelpunkt stand der Informationsaustausch zu einer neuen Qualifizierungsmaßnahme für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Hotel- und Gastronomiebereich im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Dabei werden Quereinsteiger und Ungelernte über einen Gesamtzeitraum von 3 Jahren während der 6 Wintermonate qualifiziert. Bedingung ist neben der eigenen Motivation und der Förderfähigkeit des einzelnen Teilnehmers, dass diese nicht entlassen werden. Die Maßnahme, die in Zusammenarbeit zwischen Agentur für Arbeit, IHK und ÜAZ konzipiert wurde führt über IHK Zertifikate nach jeweils 6 Monaten zu einem IHK Abschluss. Eine klassische Win – Win Situation, denn die Teilnehmer erhöhen ihre Chance auf eine unbefristete Anstellung, bessere Einkommen und attraktivere Einsatzmöglichkeiten. Die Unternehmen können auf ausgebildete Fachkräfte zurückgreifen. Und für die Agentur für Arbeit reduziert sich der Bestand an Hilfebedürftigen. Bei einem Rundgang und Gesprächen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie deren Ausbildern konnten sich die Angeordneten anschliessend von der großen Motivation überzeugen.
Im Ärztehaus Lankow diskutierte Henning Foerster am Abend mit Genossinnen und Genossen über aktuelle stadtpolitische Themen, wie Live Stream, Familienfreundlichkeit, Mitarbeiterzufriedenheit in kommunalen Unternehmen und die Neuwahl des 1. Stellvertreters der OB. Den Löwenanteil der Diskussion nahm jedoch die Liste mit den Vorschlägen des beratenden Beauftragten in Anspruch. Angesichts der Vorschläge zur Schließung der Stadtteilbibliothek, zur Verteuerung der Fahrpreise im ÖPNV oder zur Abschaltung der Straßenbeleuchtung gab es viele sorgenvolle Stimmen und die Aufforderung an die Fraktion Widerstand zu leisten.
Auch wenn die Kundgebung der NPD eher kümmerlich war, mit Ansprachen aus der Konserve und einem gähnend leeren Infostand, so war es dennoch gut, dass DGB, IHK, Bürgerbündnis, Antifa und Vertreter von LINKEN, SPD und Grünen Flagge zeigten. Auch wenn die NPD hier zur Kommunalwahl nicht mehr antritt, so bleibt es doch eine Herausforderung sich offensiv mit dem von ihr propagierten Gedankengut auseinander zu setzen.
Keiner konnte ahnen, dass die gemeinsame Ausstellung von Friedrich Ebert Stiftung, DGB und Betrieblichem Beratungsteam am Eröffnungstag gleich durch eine parallel stattfindende Kundgebung der NPD Aktualität erhalten würde. Dennoch es ist gut, dass sich auch die Unternehmen in der MAG klar positionieren. Die ganze Woche kann man noch hingehen und sich über die Entwicklung rechtsextremer Strukturen in MV und Gegenstrategien informieren.